26. April 2024, 14:43 Uhr

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Omikron: Kölner Kliniken nicht überlastet

Krankenstand beim medizinischen Personal "normal"

seit Tagen wird wieder vor einer Überlastung des Gesundheitssystems berichtet. Diesmal sollen angesichts der „Omikron-Wand“ nicht mehr die Intensivstationen, sondern die sogenannten „Normalstationen“ kurz vor der Überlastung stehen. Im Gegensatz zu den Zahlen der Intensivstationen ist die Auslastung der einzelnen Fachabteilungen mit „Normalbetten“ nicht öffentlich. Der kritischste Punkt in der Pflege ist nicht die Anzahl der Betten, sondern die Pflegekräfte. Mir wurde berichtet, daß ungewöhnlich viele krank seien.
Ich habe daher eher aus einer gewissen Rechercheroutine heraus nach dem Krankenstand in den Kölner Kliniken angefragt.

Die Abläufe auf diesen Normalstationen sind anders als auf den Intensivstationen. Das Personal verlässt öfter die Station, es gibt deutlich mehr Besucherverkehr und Verlegungen zwischen den Stationen. Auf diesen Normalstationen wäre also eine deutlich höhere Verschleppung zu erwarten. Auch werden in mindestens einem Krankenhaus Coronapatienten, wie sonst üblic, nicht „kohortiert“, also zusammengelegt, sondern liegen verteilt in den verschiedenen Fachabteilungen, was das Infektionsgeschehen aus der Sicht einer Fachärztin für Hygiene noch mal begünstigen kann.

Daher ging ich davon aus, daß die in allen Medien berichtete Überlast wirklich kurz bevor stünde. Um da „ein paar Zahlen an den Knochen“ zu bekommen, fragte ich nach. 

Die Antwort war völlig überraschend:
In den städtischen Kölner Kliniken sind die Krankenstände des Personals weitgehend normal.

Die Pressesprecherin:

Wie auch in der breiten Öffentlichkeit, sind vereinzelt zunehmend Ausfallzeiten durch Quarantäne und Infektionen zu beobachten, die intern abgefedert werden. Grundsätzlich sind wir mit umfänglichen Notfallplänen im Rahmen der Pandemie gut vorbereitet und müssen aber bislang noch keine Maßnahmen ergreifen.

Die Inzidenz in Köln beträgt heute 778. Die Kölner Kliniken sind belastet, aber nicht überlastet.(mj)

Update 24.01.22, 16:34: die Uniklinik Köln wollte sich zur gleichen Frage nicht äußern.

Update 24.01.22, 21:42: das Krankenhaus, in dem die sonst bei Infektionskrankheiten übliche und von Hygienikern empfohlene Zusammenlegung („Kohortierung“) nicht praktiziert wird, ist ausgerechnet das Krankenhaus in dem Expertenratmitglied Christian Karagiannidis seine Klinik für Pneumologie betreibt.

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